Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
|
26. Januar 1844 |
|
|
 arauf lud der Cyrenius den Joseph abermals ein, daß er sich mit ihm an die Erfrischungen machen möchte samt der Maria, dem Kindlein und der Eudokia.
|
|
2 |
Hier ging der Joseph sogleich mit den Seinen und nahm zuunterst Platz und segnete die Speise und aß und trank.
|
|
3 |
Dem Beispiele Josephs folgten auch die zwei Jünglinge und dann die ganze andere Gesellschaft.
|
|
4 |
Als sie aber also ganz wohlgemut beisammensaßen und aßen und tranken,
|
|
5 |
siehe, da bemerkte der Maronius, der da an der Seite des Cyrenius saß, wie sich über die Stadt Ostracine eine mächtige Rauchsäule zu erheben anfing,
|
|
6 |
und wie auch am etwas fernen Meeresufer sich ebenfalls dichte Rauchsäulen erhoben.
|
|
7 |
Er zeigte solches dem Cyrenius sogleich an, und dieser erkannte sobald, daß da in der Stadt eben sein Palast in Flammen stehe, - und vermutete, daß auch am etwas fernen Meeresufer seine Schiffe angezündet seien.
|
|
8 |
Wie von tausend Blitzen getroffen, sprang hier Cyrenius auf und schrie:
|
|
9 |
,,Um des Herrn willen, - was muß ich erschauen?! - Sind das die Früchte meiner Güte an euch elenden Ostracinern?
|
|
10 |
Wahrlich, ich will diese Güte in die Wut eines Tigers umwandeln, und ihr sollt euren Frevel büßen, wie ihn noch keine Furie in der untersten Hölle gebüßt hat!
|
|
11 |
Auf, Freunde und Brüder! Nun ist für uns hier keines Bleibens mehr! Auf, auf zur gerechten Rache gegen diese Frevler!!!"
|
|
12 |
Alles Gefolge des Cyrenius sprang auf diesen furchtbaren Ruf des Cyrenius mit Blitzesschnelle auf und raffte im Nu alles zusammen.
|
|
13 |
Nur Joseph blieb mit den Seinigen ganz ruhig sitzen und sah kaum nach der Gegend hin, da es brannte.
|
|
14 |
Cyrenius bemerkte das und fuhr den Joseph hastig an, sagend:
|
|
15 |
,,Was für ein Freund bist du mir wohl, so du im Anblicke meines Unglücks also ruhig hier sitzen kannst?!
|
|
16 |
Weißt du doch, daß ich ohne dich diesen Gebirgsweg nicht sicher passieren kann wegen der vielen reißenden Bestien!
|
|
17 |
Daher erhebe dich und stelle mich sicher, sonst erbitterst du mich auch gegen dich!"
|
|
18 |
Und Joseph sprach ganz gelassen: ,,Siehe, du zornentbrannter Römer, gerade jetzt werde ich dir nicht folgen!
|
|
19 |
Was wirst du wohl tun, so du etwa in zwei Stunden hinabkommst? - Wird in der Zeit nicht alles schon von den Flammen verzehrt sein?!
|
|
20 |
Willst du aber dafür Rache üben, da meine ich, es dürfte dazu noch immer Zeit genug sein!
|
|
21 |
Wärest du nicht also aufgefahren, wahrlich, ich hätte es den beiden Jünglingen gesagt, und diese hätten dem Brande augenblicklich den Garaus gemacht.
|
|
22 |
Da du aber selbst also aufgefahren bist, so ziehe nun selbst hin, und dämpfe mit deinem Zorne das Feuer!"
|
|