Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
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5. März 1844 |
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 n der Villa angelangt, befahl Joseph sogleich den vier älteren Söhnen, nachzusehen bei den Tieren und sie zu versorgen und sodann sich bald zur Ruhe zu begeben.
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Und diese gingen eiligst und taten solches alles; aber sie kamen bald zurück und sagten zum Joseph:
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,,Vater, es ist wunderbar! Die Rinder wie die Esel sind gefüttert und getränkt, und dennoch sind ihre Futterkörbe voll, und die sind gestrichen voll; wie ist das?"
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Und der Joseph ging selbst nachzusehen und fand die Aussage der vier Söhne bestätigt.
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Da kehrte er zurück und fragte die noch anwesenden Jünglinge, ob sie solches getan hätten an einem Sabbate.
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Und die Jünglinge bejahten solches; der Joseph aber sprach ganz bedenklich zu den Jünglingen:
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,,Wie doch seid ihr Diener des Herrn und möget nicht heiligen den Sabbat?!"
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Gabriel aber sprach darauf: ,,O du reiner Mann, wie kannst du denn eine solche Frage an uns stellen?!
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Ist der heutige Tag nicht vergangen wie ein jeder andere, ist die Sonne nicht auf- und untergegangen wie an einem jeden anderen Gemeintage? Ist heute nicht auch der Morgen-, Mittags- und Abendwind gegangen?
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Als wir am Meere standen, hast du da nicht gesehen desselben regsamsten Wellengang? Warum wollte es denn nicht feiern den Sabbat?
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Wie hast du denn heute gehen, essen und trinken mögen und holen den Atem - und hast nicht untersagt deinem Herzen zu schlagen?!
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Siehe, du sabbatängstlicher Mann, alles, was da in der Welt ist und geschieht, besteht ja allein durch die uns vom Herrn verliehene Tatkraft und wird von uns geleitet und regiert!
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So wir nun ruhen möchten einen Tag hindurch, sage, ginge da nicht sogleich die ganze Schöpfung zugrunde?
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Siehe, also müssen wir den Sabbat nur durch unsere Tätigkeit in der Liebe zum Herrn feiern, aber nicht durch ein müßiges Nichtstun!
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Die wahre Ruhe im Herrn besteht sonach in der wahren Liebe im Herzen zu Ihm und in der unablässigen Tätigkeit darnach zur Erhaltung der ewigen Ordnung.
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Alles andere ist vor Gott ein Greuel voll menschlicher Torheit.
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Dieses bedenke du wohl, und scheue dich an keinem Sabbate Gutes zu tun, so wirst du dem Herrn, deinem wie meinem Schöpfer, vollähnlich sein!"
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Auf diese Rede fielen alle Jünglinge auf ihre Angesichter vor dem Kindlein nieder und verschwanden darauf.
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Joseph aber grub diese Worte tief in sein Herz und ward forthin nicht mehr so sehr ängstlich an einem Sabbate.
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