Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
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24. April 1844 |
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 arauf wandte sich das Kindlein zum Sixtus als dem ältesten der Knaben von den Cyrenischen Kindern und sagte zu ihm:
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,,Sixtus, gehe und mache da vorne am abgetretenen Wege zehn Grübchen, ein jedes eine Spanne vom andern entfernt! Was dann damit zu geschehen hat, das weißt du schon.
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Dann bringe du die zehn Kügelchen, die der Jakob aus Lehm für uns zum Spielen gemacht hat, und wir werden dann ein wenig Kügelchen werfen; - du weißt schon wie, denn du hast es Mich ja gelehrt!"
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Darauf tat Sixtus sogleich, was das Kindlein verlangte.
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Als die zehn Grübchen gemacht und die Lehmkügelchen herbeigeschafft waren, da sagte das Kindlein zum Cyrenius:
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,,Nun lasse Mich nur wieder frei, damit Ich dir erklären kann und zeigen, wie dieses Spiel geht; aber ihr andern Kinder dürft Mir nun nichts einreden, weil Ich dem Cyrenius selbst die Sache erklären will!"
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Hier wandte sich das Kindlein ganz pathetisch an den Cyrenius und sprach:
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,,Siehe, das Spiel geht also: Drei Schritte vor diesen Grübchen mußt du stehen, dann ein Kügelchen .
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Bringst du es durch einen gelungenen Wurf ins zehnte und somit letzte und entfernteste Grübchen, so bist du des Spieles König; bringst du es ins neunte, dann bist du ein Minister; im achten bist du ein Feldherr!
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Im siebenten ein Landpfleger, im sechsten ein Richter, im fünften ein Priester, im vierten ein Landmann, im dritten ein Vater, im zweiten eine Mutter und im ersten ein Kind!
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Wie dann das Spiel weitergeht, das werde Ich dir schon wieder erklären, wenn die Grübchen besetzt sein werden."
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Hier nahm lächelnd der Cyrenius ein Kügelchen und schob es nach dem Wege, und das Kügelchen rollte sogleich ins erste Grübchen!
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Und das Kindlein fragte: ,,Bist du mit deinem Stande zufrieden? Ansonst kannst du als Anfänger noch zwei Male schieben!"
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Und der Cyrenius sagte: ,,Mein herrlichstes Leben, Mein Jesus! Ich bleibe schon, wo ich nun bin!"
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Und das Kindlein sprach: ,,Gut, so schiebet ihr nun darauf, einer nach dem andern. Ich werde dann zuletzt schieben!"
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Und die Kinder schoben ihre Kügelchen, besetzten aber nicht alle Grübchen, sondern sie kamen oft zu zwei und zu drei in ein Grübchen.
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Am Ende schob das Kindlein und kam wie sonst allzeit ins zehnte Grübchen! -
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Da hielt sich ein Mädchen auf und sprach: ,,Aber so muß denn der kleine Jesus allzeit ein König sein!"
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Das Kindlein aber sagte zum Mädchen: ,,Warum grämst du dich darob? - hast du doch vor Mir geschoben, warum bist du denn so ungeschickt in deiner Hand?!
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Grolle Mir aber nicht darob, sonst werde Ich gleich wieder eine Maus über dich kommen lassen, vor der du dich so sehr fürchtest!"
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Darauf sagte das Mädchen nichts mehr und begnügte sich allein in ihrem zweiten Grübchen!
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Es war aber das neunte, achte, siebente und sechste Grübchen unbesetzt; da sagte der Cyrenius zum Kindlein:
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,,Siehe, Du mein Leben! - Nun gibt es noch keinen Minister, keinen Feldherrn, keinen Landpfleger und keinen Richter!
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Wer wird nun diese Hauptstellungen übernehmen?"
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,,Diese Stellen", sprach das Kindlein, ,,muß nun Ich Selbst versehen, weil sie niemand besetzt hatte; denn alle die unbesetzten Posten müssen von einem, vom Königsgrübchen gerechnet, besetzten übernommen werden!
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Wäre der Minister besetzt, da fielen die drei nachfolgenden leeren Posten ihm zu; da er aber unbesetzt ist, so fallen die vier Grübchen nun dem Könige zu! - Da nun aber die Grübchen besetzt sind, so gehen wir nun aufs eigentliche Spiel über!"
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