Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
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10. Juli 1844 |
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 onatha nahm sogleich zehn der allerschönsten Fische und übergab sie seinem Koche, daß er sie sogleich zurichte.
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Er aber half seinen Gehilfen die andern Fische teils in die Lägel bringen und teils in die Selchkammer.
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In einer Viertelstunde waren die Fische bereitet, und alle Angehörigen Josephs begaben sich zum Frühmahle.
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Als das Mahl eingenommen war, da war es auch schon gegen Mittag, und der Joseph sprach:
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,,Nun aber haben wir auch die höchste Zeit, uns nach Hause zu begeben!
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Und du, Bruder Jonatha, wirst mich begleiten und wirst heute noch bei mir zubringen!"
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Und der Jonatha sprach voll Freude in seinem Herzen:
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,,O Bruder! - Das tue ich wohl am allerliebsten; denn du weißt es ja, wie endlos und unbegrenzt lieb ich dich habe!"
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Darauf nahm der Jonatha drei große Lägel voll der edelsten Fische wieder und zog überheiteren Mutes mit dem Joseph und seiner Familie zur Villa.
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Als sie da wieder anlangten, da fanden sie zu ihrem nicht geringen Erstaunen keinen Menschen von den Abgebrannten mehr,
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sondern ganz leer stand das Haus da und offen in allen seinen Gemächern.
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Joseph sagte bei solchem Anblicke seines Hauses: ,,Das ist kein gutes Zeichen;
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denn hier scheinen Diebe gehandelt zu haben! - Nur diese Art flieht, so sie ein Haus bestohlen hat; der ehrliche Mensch aber bleibt!
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Gehet ihr, meine Söhne, hinein und untersuchet, ob noch etwas im Hause ist, und kommet dann und saget es mir!"
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Und die vier Söhne gingen und untersuchten das Haus und fanden es bis auf das Vieh im Stalle rein ausgeplündert.
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Also war auch die Speisekammer leer, und im Geldkasten war kein Groschen mehr zu finden.
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Da die vier Söhne solches alles also fanden, da wurden sie sehr traurig und kamen zurück und zeigten solches alles dem Joseph an.
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Da ward der Joseph zornig über die Schlechtheit der Menschen, die für Wohltaten mit solchem Danke lohnen ihre Wohltäter!
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Und er sprach ganz ergrimmt: ,,Wahrlich, läge es in meiner Macht, ein solches Schandgesinde auf das empfindlichste zu züchtigen, da würde ich sogleich Feuer vom Himmel über solcher Diebe Häupter regnen lassen!"
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Hier trat das Kindlein zum Joseph und sprach: ,,Ei, ei - Vater Joseph, du bist heute sehr schlimm!
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Haben die Diebe dir ja noch Mich gelassen; wie magst du denn ihrer gar so zürnen?
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Siehe, die Diebe haben deinem Hause nur eine recht große Wohltat erwiesen, daß sie es also ausgereinigt haben!
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Denn wahrlich, wo in Zukunft ein Haus (das Herz des Menschen) nicht also gereinigt sein wird, da werde Ich nicht einziehen!
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Dieses Haus aber ist nun von jeglicher Weltschlacke gereinigt, und es gefällt Mir also sehr wohl!
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Denn fürs erste ist es offen in allen seinen Fächern und Gemächern,
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und fürs zweite ist es ganz gereinigt, und so ist es nun ganz geeignet zu Meinem Einzuge! - Daher zürne den Dieben nicht, auf daß ihre Sünde nicht größer werde!"
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Joseph und alle nahmen sich diese Worte zu Herzen, - und das Kindlein sprach am Ende:
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,,Sehet, also handeln alle Menschen an Mir, wie diese Abgebrannten an diesem Hause, und dennoch lasse Ich nicht Feuer vom Himmel regnen!
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Also fluchet auch ihr denen nicht, die Übles für Gutes tun, so werdet ihr wahre Kinder des Einen Vaters im Himmel sein!" - Diese Worte beruhigten den Joseph vollkommen, und er ging darauf ganz wohlgemut in sein Haus.
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