Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
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13. August 1844 |
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 lso vergingen zwei Jahre, und es ereignete sich nichts Auffallendes mehr im Hause Josephs.
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Cyrenius erhielt wohl sobald die Nachricht von der Übersiedlung des Joseph, konnte ihn aber da dennoch nicht besuchen, weil er gerade in dieser Zeit mit Staatsgeschäften aus Rom überhäuft war.
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Und nicht um vieles besser erging es auch dem Cornelius;
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denn auch er bekam so oft die dringendsten Geschäfte, sooft er sich eine Vakanz machen wollte, um seine Salome und den Freund Joseph zu besuchen.
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Es hatte dies alles schon der Herr also vorgesehen, auf daß das Kindlein in Nazareth in einer desto größeren Unbeachtsamkeit wachsen konnte.
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Also war man auch in Nazareth in einer vollen Unkenntnis über das Wesen des Kindes.
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Nur der schon bekannte Arzt zog zufolge seiner Wunderkuren eine allgemeine Aufmerksamkeit auf sich;
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und es ist förmlich zum Sprichworte geworden, daß man zu den Kranken sagte:
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,,Wenn dich Nazareth nicht heilt, so heilt dich auch die ganze Welt nicht - und Siloha nicht!"
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Salome aber war dennoch stets sehr bemüht, dem Hause Josephs nach Möglichkeit zu dienen, und das Kindlein hielt Sich viel im Hause der Salome auf.
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Nach zwei Jahren aber kam endlich Jonatha aus Ägypten dem Joseph nach und besuchte den Joseph.
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Und Joseph hatte eine übergroße Freude, seinen Freund wiederzusehen, und das Kindlein hüpfte auch voll Freude um Seinen großen Fischer.
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Als Jonatha ganz allein bei drei Wochen im Hause Josephs zugebracht hatte, da ihm all die Seinen in Ägypten an einer ausgebrochenen Seuche (Gelbfieber) gestorben waren,
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da bat er den Joseph, ob er ihm nicht hier bei Nazareth zu irgendeinem Fischergewerbe verhelfen könnte.
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Da stand einmal wieder das Kindlein auf und sagte zum Jonatha:
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,,Weißt du, lieber Jonatha, hier sind die Menschen böse, zumeist, und sehr eigennützig,
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da wird für dich nicht viel zu machen sein! Aber gehe du ans Galiläische Meer, das eben nicht weit von hier ist, da ist die Fischerei noch frei!
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Dort wirst du bald ein gutes Plätzchen finden und wirst stets die besten Fische leichtlich bekommen.
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Mit diesen Fischen komme dann öfter zum Markte nach Nazareth, und du wirst einen guten Absatz finden!"
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Jonatha folgte sogleich diesem Rate, und siehe, er fand da sobald eine Witwe, die am Meere Galiläas ein Häuschen hatte.
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Und diese Witwe fand sogleich ein großes Wohlgefallen an Jonatha, nahm ihn in ihr Haus und reichte ihm auch bald die Hand.
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Und so ward Jonatha nun abermals ein ausgezeichneter Fischer im Galiläischen Meere und machte ob seiner allerbilligsten Fischpreise allenthalben die besten Geschäfte,
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wobei er aber auch stets auf das eifrigste bemüht war, allwöchentlich den Joseph und die Salome mit einer besten Ladung von den edelsten Fischen reichlich zu . -
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Und dieses Ereignis war seit zwei Jahren das allein denkwürdige; sonst aber ist bis dahin nichts geschehen, das da einer Aufzeichnung wäre wert gewesen.
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