Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
|
16. August 1844 |
|
|
 s sind aber bei dieser Gelegenheit auch nach dem Wege mehrere Juden an die Stelle, da dieses Wunder geschah, gekommen,
|
|
2 |
und sie fragten gar neugierig den Joseph, was dahier geschehen sei.
|
|
3 |
Es waren aber dazu auch die nahe wohnenden Eltern eines gewissen sehr zanksüchtigen Knaben gekommen, der da als das einzige Kind von seinen Eltern sehr verzärtelt war.
|
|
4 |
Das Knäblein Jesus hatte diesem siebenjährigen Knaben schon oft seine Zanklust verwiesen, -
|
|
5 |
allein, das half eben nicht viel; denn sooft sich eine neue Gelegenheit darbot, da zankte er sogleich wieder und zerstörte sogleich ein Spielzeug.
|
|
6 |
Dieser Knabe, der sich auch diesmal unter der Gesellschaft der Kinder befand, ward gleich nach dieser Wundertat aufgeregt, nahm einen Weidenzweig und sprach:
|
|
7 |
,,Das zahlt sich aus, so diese Lehmsperlinge davongeflogen sind;
|
|
8 |
ich werde sogleich mit diesem Zweige das Wasser auch davonfliegen machen!"
|
|
9 |
Nach diesen Worten fing der Knabe, der da Annas hieß, das Wasser in den Grübchen zu peitschen an und aus den Grübchen zu treiben.
|
|
10 |
Da brach dem Gottkinde die Geduld, und Es sprach in einem sehr ernsten Tone:
|
|
11 |
,,O du mutwilliger, törichter böser Mensch, du - ein kaum überfleischter Teufel, willst zerstören, was Ich gebaut habe!?
|
|
12 |
O du Elender! - den Ich mit dem leisesten Hauche vernichten kann, du willst Mich ärgern und Mir allzeit trotzen?!
|
|
13 |
Siehe, auf daß dir dein Unsinn und deine Bosheit klar werde, so verdorre auf drei Jahre gleich dem Zweige, mit dem du Mein Wasser getrieben hast!"
|
|
14 |
Auf dieses Wort des Gottkindes sank der arge Knabe sobald zusammen und verdorrte also sehr, daß an ihm nichts als Haut und Bein zu sehen war -
|
|
15 |
und ward so schwach, daß er nimmer stehen und noch weniger gehen konnte.
|
|
16 |
Da nahmen die Eltern traurigen Herzens ihr verdorrtes Kind und trugen es weinend in ihr Haus.
|
|
17 |
Bald darauf kamen sie zum Joseph ins Haus und belangten ihn darauf solcher Tat seines Kindleins wegen beim Oberrichter -
|
|
18 |
und das darum, weil Joseph ihnen nicht zuließ, sein Gottkind zu strafen dieser Tat willen.
|
|
19 |
Als der Oberrichter herbeikam, da lief ihm das Kindlein entgegen und fragte ihn:
|
|
20 |
,,Warum kommst du hierher? Willst du Mich richten?!"
|
|
21 |
Und der Oberrichter sprach: ,,Dich nicht, aber deinen Vater!"
|
|
22 |
Und das Kindlein sprach: ,,Kehre schnell um, sonst wird dein Gericht über dich fallen!"
|
|
23 |
Darob aber erschrak der Oberrichter so sehr, daß er plötzlich umkehrte und dann von dieser Sache nichts mehr hören wollte.
|
|
24 |
Und das war das zweite Wunder, das das Kindlein gewirkt hatte zur gleichen Zeit. - -
|
|