Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
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1. August 1843 |
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 ls aber darauf der Engel sobald wieder verschwand, da lobte und pries Maria Gott den Herrn und sprach also bei sich in ihrem Herzen:
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,,O was bin ich denn doch vor Dir, o Herr, daß Du mir solche Gnade erweisen magst? -
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Ich solle schwanger werden, ohne je einen Mann erkannt zu haben; denn ich weiß ja nicht, was Unterschiedes da ist zwischen mir und einem Manne.
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Weiß ich denn, was das so in der Wahrheit ist: schwanger sein? O Herr! siehe, ich weiß es ja nicht!
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Weiß ich wohl, was das ist, wie man sagt: ,Siehe, ein Weib gebäret`? - O Herr! siehe mich gnädig an; ich bin ja nur eine Magd von vierzehn Jahren und habe davon nur reden gehört - und weiß aber darum doch in der Tat nichts!
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Ach, wie wird es mir Armseligen ergehen, so ich werde schwanger sein - und weiß nicht, wie da ist solch ein Zustand!
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Was wird dazu der Vater Joseph sagen, so ich ihm sagen werde, oder er es etwa also merken wird, daß ich schwanger sei?!
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Etwas Schlimmes kann das Schwangersein ja doch nicht sein, besonders wenn eine Magd, wie einst die Sara, vom Herrn Selbst dazu erwählet wird?
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Denn ich habe es ja schon öfter im Tempel gehört, welch eine große Freude die Weiber haben, wenn sie schwanger sind!
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Also muß das Schwangersein wohl etwas recht Gutes und überaus Beseligendes sein, und ich werde mich sicher auch freuen, wann mir das von Gott gegeben wird, daß ich schwanger werde!
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Aber wann, wann wird das geschehen, und wie? - oder ist es schon geschehen? Bin ich schon schwanger, oder werde ich es erst werden?
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O Herr! Du ewig Heiliger Israels, gebe mir, Deiner armen Magd, doch ein Zeichen, wann solches geschehen wird, auf daß ich Dich darob loben und preisen möchte!"
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Bei diesen Worten ward Maria von einem lichten Ätherhauche angeweht, und eine gar sanfte Stimme sprach zu ihr:
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,,Maria! sorge dich nicht vergeblich; du hast empfangen, und der Herr ist mit dir! - Mache dich an deine Arbeit, und bringe sie zu Ende, denn fürder wird für den Tempel keine mehr gemacht werden von dieser Art!"
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Hier fiel Maria nieder, betete zu Gott und lobte und pries Ihn für solche Gnade. - Nachdem sie aber dem Herrn ihr Lob dargebracht hatte, erhob sie sich und nahm ihre Arbeit zur Hand.
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