Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
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25. Oktober 1843 |
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 as bestimmte Frühjahr kam gar bald heran; denn in dieser Gegend ist dessen Anfang schon im halben Februar.
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Aber Cyrenius bestimmte seine Reise nach Ägypten erst im halben März, welcher Monat bei den Römern gewöhnlich für militärische Geschäfte festgesetzt war.
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Als sonach der halbe März erschien, ließ der Cyrenius sobald wieder sein Schiff ausrüsten und trat mit Maronius Pilla gerade am fünfzehnten die Reise nach Ägypten an.
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In fünf Tagen ward diesmal die Reise zurückgelegt.
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Diesmal ließ der Cyrenius sich in Ostracine mit allen Ehren empfangen; denn er mußte diesmal große militärische Musterungen und Visitationen halten.
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Darum mußte er sich diesmal auch mit allen Auszeichnungen empfangen lassen.
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Es machte sonach diese Ankunft des Cyrenius ein übergroßes Aufsehen in Ostracine, welches auch bis zu unserer bekannten Villa sich verbreitete.
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Joseph sandte darum die zwei ältesten seiner Söhne in die Stadt, auf daß sie sich genau erkundigen sollten, was das sei, darum die ganze Stadt in solcher Bewegung ist.
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Und die beiden Söhne gingen eiligst und kamen bald mit der guten Botschaft zurück, daß der Cyrenius in der Stadt angekommen sei, und wo er wohne.
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Als der Joseph solches vernommen hatte, sprach er zu Maria: ,,Höre, diesen großen Wohltäter müssen wir sogleich dankbar besuchen, und das Kindlein darf nicht zurückbleiben!"
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Und die Maria, voll Freuden über diese Nachricht, sprach: ,,O lieber Joseph, das versteht sich von selbst; denn das Kindlein ist ja der eigentliche Liebling des Cyrenius!"
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Und sogleich zog Maria dem schon recht stark gewachsenen Kinde ganz neue, von ihr selbst verfertigte Kleider an und fragte so in ihrer mütterlichen Liebe und Unschuld das Kindlein:
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,,Gelt, Du mein herzallerliebstes Söhnchen, Du mein geliebtester Jesus, Du gehst auch mit, den lieben Cyrenius zu besuchen?"
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Und das Kindlein lächelte die Maria gar munter an und sprach deutlich das erste Wort; und das Wort lautete:
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,,Maria! jetzt folge Ich dir, bis du Mir einst folgen wirst!"
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Diese Worte brachten eine solch erhabene Stimmung im ganzen Hause Josephs hervor, daß er darob beinahe den Besuch des Cyrenius vergessen hätte.
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Aber das Kindlein ermahnte den Joseph selbst, sein Vorhaben nicht aufzuschieben; denn der Cyrenius hätte diesmal viel zu tun zur Wohlfahrt der Menschen.
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